Direkt im Anschluss an das Projekt "Außerschulische Lernorte" ist unser neues Projekt „Frühkindliche Bildung“ für Drei- bis Sechsjährige gestartet. Fünf Naturfreundehäuser sind dabei!
Wenn ihr mehr über unser Projekt wissen möchtet oder eine passende Veranstaltung sucht, dann meldet euch bei unserer Projektkoordinatorin: Katrin Beißert, eMail: katrin.beissert@nfjw.de oder Telefon 0175-5581128. Einen aktuellen Bericht über die Projekte findet Ihr hier.
Um was geht's bei den Außerschulischen Lernorten?
Am 01. April 2021 konnte das Projekt „Naturfreundehäuser als außerschulische Lernorte – Biodiversität erleben“ endlich starten.
Viele Naturfreundehäuser liegen mitten in der Natur und haben dadurch eine Vielfalt an Möglichkeiten, natur- und umweltpädagogische Angebote zu gestalten. Die Idee des Projektes wurde ins Leben gerufen, um dieses Potenzial zu unterstützen. An zehn Naturfreundehäusern in Württemberg werden die notwendigen Grundlagen geschaffen, um dort ein dauerhaftes Umweltbildungsangebot zu etablieren. Für jedes Naturfreundehaus wird individuell ein Konzept erstellt.
So entstehen ganz unterschiedliche außerschulische Lernorte, wie zum Beispiel ein grünes Klassenzimmer mit Kleinbiotopen, eine Trockensteinmauer für Eidechsen, Waldstationen, die den Lebensraum Wald unter die Lupe nehmen, ein Klimabauwagen und vieles mehr.
Regelmäßige Kinder- und Jugendgruppen, ein Angebot für Schulklassen oder ein neues Konzept für Ferienfreizeiten – es gibt zahlreiche erste Ideen und wir bleiben gespannt was sich alles umsetzen lässt.
Einen Überblick über die außerschulischen Lernorte mit einem direkten Link zur Anmeldung findet Ihr hier
Was wollen wir erreichen?
Für jedes Naturfreundehaus ein eigenes und einzigartiges Konzept!
- Außerschulische Lernorte gestalten
- einen Beitrag zum Artenschutz leisten
- Biodiversität in spannenden natur- und erlebnispädagogischen Angeboten vermitteln
- Naturpädagogische Kinder- und Jugendarbeit fördern und an den Naturfreundehäusern etablieren
- Naturfreundehäuser attraktiver gestalten für Kinder- und Jugendgruppen, Schulklassen, Familien
Was gibt es Neues?
Mai 23 - Schmetterlingsprojekt auf dem Bossler
Auf dem Bossler konnten Drittklässler der Ernst-Weichel-Schule einen tollen Tag zum Thema Schmetterlinge und Insekten erleben. Ausgerüstet mit Lupendosen, Lupen und Bestimmungskarten wurde die große blühende Wiese vor dem Haus genauestens erforscht. Es waren unter anderem Wanzen, Käfer, Ameisen, Motten, Weberknechte, Schmetterlinge, Hummeln und Spinnen zu entdecken. Nach einer kleinen Stärkung konnten die Kinder sich zu dem Thema Tierbehausungen schlau machen udn dann sogar selbst in Gruppenarbeit eine solche bauen. So entstanden Tipis aus Ästen und Zweigen und ein Riesenvogelnest.
Hier der Bericht der Schule.
Juni 22 - Kindergruppen und Co.
In den letzten Wochen hat sich viel getan, Schulklassen waren bereits zu Besuch an den Außerschulischen Lernorten, Kontakte zu Schulen wurden geknüpft, Kindergruppen haben Blumen gesät und gepflegt und Stauden eingepflanzt und eine Wildblumenwiese erkundet, und, und, und... Da steht man auch schon einmal vor einer großen Herausforderung – bei der Fülle der Aufgaben geht manchen Akteur*innen zwischendurch mal die Puste aus. Durch gute gegenseitige Unterstützung und regelmäßigen Austausch können sich alle motivieren und freuen sich auf viele unterschiedliche, spannende Lernorte, die an unseren wunderschönen Naturfreundehäusern entstehen.
Schau' doch einfach mal bei uns mitten in der Natur oder ganz stadtnah vorbei!
April/Mai 22 - Tausendfüßler im Fuchsrain
In allen Wäldern liegt eine Menge Totholz. Aus dem, was wir finden und zusammentragen können, gestalten wir gemeinsam ein Naturkunstobjekt, das den Namen „Tausendfüßler“ bekommt. Auch wenn es am Schluss weniger „Füße“ sein werden, ist die Bildidee hilfreich bei der Suche nach Material und der Gestaltung des Objekts. Das Sammeln, Ordnen, Färben und Platzieren der Totholzäste um einen gefällten Stamm und die Gestaltung von Kopf und Schwanz des „Tieres“ bringt die Phantasie, die Ideen, die Kooperation und die Kommunikation der Gruppe in Schwung und das Ergebnis ist eine bleibende Erinnerung an einen gemeinsam gestalteten Vormittag im nahegelegenen Wald. “Wald aufräumen“ – eine Aktion der „Kultur-Werkstatt-bewegt“, verantwortlich Fred Kalinowski. Der Tausendfüßler hier im Gelände wurde von Schülern der Fuchsrainschule gestaltet.
Abenteuer Tipp:
Schaut doch einfach mal im Naturfreundehaus Fuchsrain in der Neue Str. 150 / 70186 Stuttgart vorbei. Zwei Tausendfüßler und ein großes Schlangennest sind zu bewundern. Aber Vorsicht - nicht zu nah ran gehen!
März/April 22 - Steinbruch im Fuchsrain
Hast du dir schon einmal einen Steinbruch aus der Nähe angeschaut? Warum war hier mal ein Steinbruch? Was kann ich dort sehen? Welche Tiere leben hier und ist es gefährlich?
Viele von diesen Fragen können wir dir beantworten. In unserem Außerschulischen Lernort Naturfreundehaus Fuchsrain findest du jetzt eine große Erklärungstafel, was es mit dem Steinbruch hier im Fuchsrain auf sich hat, über die Entstehung, die Beschaffenheit und noch vieles mehr.
Wenn du mehr wissen willst, dann schau' doch einfach mal vorbei. In den nächsten Monaten werden wir noch mehr Tafeln aufhängen. Mal schauen, was wir dann noch für spannende Themen rund ums Naturfreundehaus Fuchsrain für dich aufdecken können.
Viel Spaß beim Erforschen.
Liebe Grüße, dein Naturforscher*innen Team
November/Dezember 21 - Biodiversität und SDGs
Wie kann das Thema Biodiversität in die Bildungskonzepte der unterschiedlichen Lernorte integriert werden? Wie können die 17 Nachhaltigkeitsziele rund um die Naturfreundehäuser umgesetzt werden? Darüber haben sich die beteiligten Ortsgruppen im zweiten Workshopmodul des Projekts „Naturfreundehäuser als außerschulische Lernorte – Biodiversität erleben“ ausgetauscht. In Kleingruppen haben sie über Lernziele, Kompetenzen und Zielgruppen diskutiert. Dabei sind spannende Ideen entstanden. In einer Ortsgruppe wird beispielsweise die Geschichte eines kleinen Käfers entwickelt, der auf der Suche nach Freund*innen ist. So können sich vor allem Grundschulkinder mit diesem identifizieren. Außerdem gab es die Idee, Forscher*innenwesten zu entwickeln, die von Familien oder Schulklassen ausgeliehen werden können, um unterschiedliche Lebensräume im Wald zu entdecken.
Neben der Konzeption und Umsetzung der Lernorte, arbeiten die teilnehmenden Ortsgruppen gerade an Bildungskonzepten für ihre Lernorte. Nach und nach geht es also an das Umbauen der Flächen rund um die Naturfreundehäuser und den Aufbau von Kinder- und/oder Jugendgruppen.
Alle Naturfreundehäuser die bei unserem Projekt mitmachen, haben auch die SDGs als Plakate bekommen, welche sie in ihren Häusern aufhängen können und sichtbar machen, an welchen SDGs sie gerade arbeiten.
Das Naturfreundehaus Schwäbisch Hall war in den Weihnachtsferien schon sehr fleißig und hat seine SDG Galerie eröffnet. Vielen Dank!
September/Oktober 21 - „Abstellkammer“ wird zum grünen Klassenzimmer
Wir haben die schönen Herbsttage genutzt und weitere Ortsgruppen, die bei dem Projekt „Naturfreundehäuser als außerschulische Lernorte – Biodiversität erleben“ mitmachen, vor Ort besucht. Es ist toll zu erleben, wie engagiert die Mitglieder in den Ortsgruppen sind und welche Ideen entstehen, weiterentwickelt und konkretisiert werden.
Das Naturfreundehaus Boßler liegt am Rande der Schwäbischen Alb auf 785 m Höhe. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Ausblick auf die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. „Früher hatte der Boßler den ganzen Tag Sonnenschein, der Wald kam erst, als kein Kalkstein mehr abgebaut wurde.“ Thilo Keierleber, Mitglied der OG Göppingen, erzählte uns während unserem Besuch viele spannende Geschichten rund um den Boßler.
Im Rahmen unseres Projekts soll am Naturfreundehaus Boßler ein Kräutergarten mit heimischen Kräutern angelegt werden. Dieser wird mit einer Trockensteinmauer umsäumt, die unterschiedlichen Tieren einen Lebensraum bieten soll.
Auch das Gelände des Stuttgarter Naturfreundehauses Fuchsrain haben wir uns gemeinsam mit der Ortsgruppe genauer angeschaut. Rund um das Naturfreundehaus zieht sich ein ehemaliger Steinbruch, der mit den Jahrzehnten in den umliegenden Wald integriert wurde. „Das ist ein spannender Erlebnisort für Kinder und Jugendliche.“, meint Judith Vowinkel, ehemalige Vorzitzende der OG Stuttgart. Aber auch der Rest des Geländes bietet eine gute Grundlage für unser Projekt. Der Schotterplatz kann verkleinert, das Kräuterbeet neu angelegt und die Trockensteinmauer restauriert und mit einem Blühsaum versehen werden. Außerdem bieten große Bäume die Möglichkeit, mobile Niedrigseilelemente in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Eine Kooperation mit der Stadt Stuttgart und dem Stadtjugendring wird hier angestrebt. Wir sind schon sehr gespannt, wie es weitergeht.
An einem schönen sonnigen Tag trafen wir uns mit engagierten Ehrenamtlichen der Ortsgruppe Plochingen-Reichenbach-Lichtenwald am Naturfreundehaus Schurwaldhaus. Zusätzlich war die Schulleiterin der Grundschule Lichtenwald, Bettina Schopf, mit dabei. Der entstehende außerschulische Lernort soll im Rahmen von bestimmten Unterrichtseinheiten, Projekt- oder Waldtagen auch von der Grundschule genutzt werden. Das Schurwaldhaus liegt am Waldrand und bietet ein vielfältiges Gelände mit Spielmöglichkeiten und großer Grillstelle. Hinter dem Haus gibt es eine „Abstellkammer“ im Freien, die abseits vom Besucherstrom den perfekten Platz für ein grünes Klassenzimmer darstellt. Hier sollen Hochbeete, eine Trockensteinmauer und ein Versammlungsort für Kinder und Jugendliche entstehen.
Außerdem haben wir das Naturfreundehaus Falkenberg in Metzingen besucht. Auch dieses Haus ist wunderschön gelegen, eingebettet in Streuobstwiesen, in Halbhöhenlage am Rande der Metzinger Weinberge. Ein Bauwagen mit Terrasse, der von der Jugendgruppe aufgebaut wurde, ist der perfekte Versammlungsort. Außerdem stehen noch ein paar alte Obstbäume auf dem Gelände, die durch zusätzliche alte Obstsorten erweitert werden sollen. „Die unterschiedlichen Sorten zu vergleichen, aufzuschneiden und dann auch noch zu probieren, ist ein tolles Erlebnis für Kinder. Die stellen dann fest, dass die ganz anders sind als im Supermarkt.“erklärt Birgit Hein, Natur- und Erlebnispädagogin.
Um auch das Thema Bestäubung aufzugreifen, soll ein großes Insektenhaus entstehen und die Hangwiese mit insektenfreundlichen Pflanzen bereichert werden.
Schaut vorbei, es lohnt sich!
Juli/August 21 - Startschuss für das Projekt
Vor drei Monaten ist mit der Auftaktveranstaltung der Startschuss für unser Projekt „Naturfreundehäuser als außerschulische Lernorte – Biodiversität erleben“ gefallen. In der Zwischenzeit ist schon viel passiert. Alle teilnehmenden Ortsgruppen spinnen viele unterschiedliche Ideen.
Wie kann ein außerschulischer Lernort gestaltet werden?
Welche Grundlagen sind schon vorhanden?
Woran kann angeknüpft werden?
Vom Insektenhotel über das Ökosystem Wald bis zum Klimabauwagen, die Ortsgruppen entwickeln ganz verschiedene Ansätze. Und was natürlich nicht fehlen darf, ist ein Ort, um sich als Gruppe zu versammeln – ein grünes Klassenzimmer. Für jede Ortsgruppe wird ein eigenes Konzept erstellt. In drei Ortsgruppen konnten schon Geländebegehungen stattfinden. Dort wurden die Ideen konkretisiert.
Am Naturfreundehaus Spatzennest in Ulm gibt es schon einige Lebensräume und Habitate, die durch einen Pfad verbunden werden. Um Natur- und Umweltbildung zu ermöglichen, werden unterschiedliche Schautafeln entstehen, aber auch digitale Medien sollen die Wissensvermittlung unterstützen. Außerdem soll eine kleine Umweltwerkstatt eingerichtet werden und ein grünes Klassenzimmer mit Naschhecke und Hochbeet entstehen.
Die Ortsgruppe Tübingen ist auch schon mitten in der Planung. Bei der Geländebegehung am 19.07.21 war eine Landschaftsarchitektin mit dabei, um die Ortsgruppe zu beraten. Auch hier gibt es schon schöne Grundlagen – eine Streuobstwiese, viel Wiesenfläche, eine Trockensteinmauer, die von Eidechsen bewohnt wird. Hier soll eine Benjeshecke entstehen, die durch den Schnitt der Obstbäume immer weiter wachsen kann. Außerdem muss die Trockensteinmauer etwas freigelegt werden und das Beet oberhalb der Mauer soll mit insektenfreundlichen Pflanzen versehen werden.
In Schwäbisch Hall wird das Thema „Lebensraum und Ökosystem Wald“ bearbeitet. Das Naturfreundehaus Lemberg liegt in Mitten eines alten Waldes. Hier wird ein pädagogisches Konzept entwickelt. Interessierte können sich dann beim Naturfreundehaus Entdeckerwesten ausleihen und auf ihrer Tour die unterschiedlichen Stadien des Waldes kennenlernen.
Das waren nur ein paar Beispiele, die schon weiter fortgeschritten sind. Natürlich stehen alle Konzepte noch am Anfang und können sich auch noch verändern. Wir sind gespannt, was in den nächsten Monaten passiert und freuen uns auf die Entstehung vieler unterschiedlicher außerschulischer Lernorte.
Du willst mehr über uns und das Projekt erfahren?
Du kannst uns gerne jeder Zeit kontaktieren und wir halten dich auch hier, über unseren Newsletter auf dem Laufenden!
Das ist unsere ehrenamtliche Steuerungsgruppe:
Laura Determann
Ulla Steiner
Janine Piper
milch Pflüger
Wolfgang Friede
Im Zuge des Projektes werden fünf Natur - und Elebnispädagog*innen von der AbenteuerSchule der Naturfreunde in Baden-Württemberg e.V. ausgebildet, die dann später ihr Fachwissen an den Lerngärten und in den Kinder- und Jugendgruppen anwenden können.
Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und der Umweltstiftung der NaturFreunde Württemberg unterstützt.
Du möchtest mehr erfahren?
Du hast Fragen zu dem Projekt oder möchtest einfach mehr darüber erfahren? Melde dich gerne bei uns:
Projektleitung: Alexander Habermeier: alexander.habermeier@naturfreunde-wuerttemberg.de
Projektkoordination: Heidi Pussel: heidi.pussel@nfjw.de
Projektkoordination und Pädagogik: Birgit Hein: birgit.hein@nfjw.de
Öffentlichkeitsarbeit: Annika Bessler: annika.bessler@nfjw.de