Todbringende Ideologie. Die stärkste Waffe des „Islamischen Staats“
Simone Rehm (LpB BW) referierte über die Ideologie des Islamischen Staats im Naturfreundehaus Langenau.
Langenau / Roland Schütter 13.11.2018
Die Ideologie des so genannten „Islamischen Staates“ ist ein weltweites Phänomen und angesichts der Radikalisierung von Menschen immer noch brandgefährlich, auch wenn dieser im Irak und Syrien militärisch weitgehend bekämpft ist. Dieses Fazit zog Simone Rehm in einem Vortrag zum Thema „Todbringende Ideologie. Die stärkste Waffe des IS“ im Naturfreundehaus.
Einmal im Jahr steht ein politisches Thema auf der Agenda der politisch denkenden Naturfreunde, sagte Vorsitzender Wolfgang Faul. Von der Expertin der Landeszentrale für politische Bildung erfuhren die 30 Anwesenden in der zweistündigen Veranstaltung eine Menge über die Entstehung und die Arbeit dieser Terrororganisation.
Die 26-jährige Master-Studentin für Friedens- und Konfliktforschung hat ein Jahr in Israel gelebt, den Nahen Osten bereist und sechs Monate Auslandssemester an den Universitäten in Kairo und Westjordanland gemacht. Für sie ist die brillante Medienarbeit des IS verantwortlich für dessen Wirksamkeit in der westlichen Welt.
Hochprofessionelle Propaganda
Rehm: „Die arbeiten hochprofessionell, alles ist genau durchgeplant, damit es die gewünschte Wirkung erzielt“. Für diese Propaganda gäbe es eine komplette Medienstrategie, denn der Islamische Staat habe mit dem „schwarzen Banner“ eine Kernmarke geschaffen. Einerseits sei der „islamische Staat“ nach innen hin totalitär und streng hierarchisch geführt.
Und andererseits schaffe er es, perspektivlosen jungen Menschen eine Hoffnung zu geben und für sich einzunehmen. Schlagworte wie Gemeinschaft und Kampfgeist, aber auch ein extrem gutes und teures Sozialsystem machten der IS attraktiv. „Da werden junge Männer mit religiösen, ideologischen A-cappella-Gesängen beeinflusst, die wie Gebete wirken“, sagte Simone Rehm.
SWP Pressebericht
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Ort und Termin 10.11.2018 um 19 Uhr in der Ortsgruppe Langenau, Naturfreundehaus am Nau-Ursprung
„Islamischer Staat“ – so nennt sich die wohl bekannteste Terrorgruppe unserer Zeit. Ihr Anführer Abu Bakr Al-Baghdadi beansprucht den Titel Kalif und Befehlshaber der Gläubigen. Gegen die Ungläubigen führt er einen heiligen Krieg. Dass die Gruppe den Islam als Legitimation für ihr Handeln missbraucht, wird bei solchen Vokabeln deutlich.
Aber was genau hat es mit der Ideologie der Terrormiliz auf sich? In den Medien steht das Bild der mordenden und brandschatzenden Barbaren im Zentrum. Die Terrormiliz selbst benutzt Propagandamaterial, das die unfassbare Grausamkeit der Islamisten zeigt. Dennoch – oder gerade deshalb? – gelingt die Rekrutierung von Menschen aus der ganzen Welt für dieses Blutvergießen. Warum wirkt der „Islamische Staat“ so attraktiv? Worin unterscheidet er sich von anderen Terrorgruppen wie zum Beispiel Al-Qaida? Der Vortrag geht diesen Fragen auf den Grund und gewährt einen Einblick in die Ideologie und Propaganda des sogenannten „Islamischen Staates“.